Sebastian Schunke (GER)
And the winner is…Sebastian Schunke! Der deutsche Pianist und Komponist konnte es kaum fassen, als ihm an seinem Geburtstag in Havana in den Räumlichkeiten des berühmten Hotel Internacional vor der gesamten kubanischen und internationalen Presse im Rahmen des großen Cubadisco-Musikfestivals der kubanische Grammy – einer der in Lateinamerika meist geachteten Musikpreise – verliehen wurde. Da stand er nun, die Kameras auf ihn gerichtet, den wunderschönen Preis in der Hand und die Dankesrede auf Spanisch haltend. Sein sonst so fließendes Spanisch geriet ins Stocken – als er den Preis seinen beiden Töchtern widmete, flossen die Tränen. Zu groß die Emotionen – denn auf wunderbare Weise bekam seine jahrzehntelange musikalische Reise eine weitere internationale Anerkennung und den Respekt, den sie verdient.
Ausgerechnet das Mutterland der Kultur, die er als 13-Jähriger in einer Kleinstadt bei Hannover für sich entdeckte, honorierte seine künstlerische Arbeit mit dem „Premio Internacional“ – eine Wertschätzung, die für Schunke keine größere Bedeutung haben kann, denn der Cudadisco-Preis wird nur solchen Künstlern verliehen, die sich auf besondere Weise mit der kubanischen Kultur auseinandergesetzt haben und zur Fortentwicklung der kubanisch-lateinamerikanischen Kultur einen außergewöhnlichen Beitrag leisten. Damit reiht sich Schunke in die Liste namenhafter Preisträger wie Chucho Valdez oder Los Van Van ein. „Es ist der offizielle Ritterschlag – mehr geht nicht!“, sagt Schunke.
Los Muñequitos de Matanzas (CUB)
Die einzig wahre Rumba Kubas kennt eigentlich nur zwei Instrumente – Trommeln und Stimme. Bei der 1952 gegründeten Gruppe Los Muñequitos aus der Stadt Matanzas (rund 100 km östlich von Havanna an der Nordküste der Insel) führten die Trommeln von Anfang an ‚Gespräche‘ von beispielloser Erfindungsgabe und Virtuosität. Dank dieser herausragenden Qualität wurde die Gruppe schnell bekannt, zunächst in Havanna, dann weltweit. Heute gibt es sie immer noch, sie wurde 2001 für einen Grammy nominiert und gelten weiter als das Maß aller Rumba-Dinge auf Kuba, gerühmt für einen äußerst flüssigen Stil und für nie versiegende Ideen, diesen traditionellen Tanzstil weiterzuentwickeln, insbesondere die sexuell aufgeladene Variante der Rumba Guaguancó,. Dabei spiegelt ihre Musik direkt den Synkretismus wider, der in Kuba existiert, wo heilige Lieder für die Orishas oft mit weltlicheren Themen und Adaptionen spanischer Lieder in einer einzigen Aufnahme oder Aufführung koexistieren. Los Muñequitos de Matanzas ist eine lebende Legende der afrikanischen Musik in Kuba.